Der ideale Betriebsrat!?

Wie stelle ich mir den idealen Betriebsrat vor? Worauf möchte ich bei der Wahl achten? Und was ist jetzt bei der Listenwahl, wenn mir auf einer Liste Kandidaten persönlich nicht so zusagen, ich aber andere Personen von der Liste gerne dabei hätte? Kommt es dadurch zu einem „schlechten“ Betriebsrat?

Sympathie ist natürlich ein wichtiger Punkt, weshalb man Personen oder auch Gruppen wählt. Ihr sollt natürlich später immer mit einem guten Gefühl die einzelnen Betriebsratsmitglieder ansprechen können. Aber was macht den Betriebsrat als eine gute funktionierende und produktive „Gruppe“ aus? In Gruppen müssen verschiedene Rollen übernommen werden. Das heißt, es muss jemanden geben, der gut strukturiert ist, um den Sitzungen einen Rahmen geben zu können. Mehrere Personen haben meist eine ausführende Rolle inne, das heißt sie erledigen gewissenhaft die besprochenen Aufgaben. Ein kreativer Kopf sollte auch immer mit an Bord sein, der neue Ideen besonders bei Problemlöseprozessen mit einbringt. Und last but not least kommt der Kritiker. Diese Rolle ist nicht sonderlich angesehen, allerdings für einen produktiven Prozess sehr wichtig, da der Kritiker Fehlerquellen entdeckt, die andere übersehen. Wenn eine dieser Rollen nicht besetzt ist, kann ein effektives Arbeiten eingeschränkt sein. Bei einem funktionierenden Gruppengefüge findet eine gute Reflexion und Einbindung der einzelnen Personen nach ihren Fähigkeiten statt, wodurch die Stärken und Schwächen der einzelnen Mitglieder berücksichtigt werden. Dadurch haben alle Gewählten die Möglichkeit ihre Fähigkeiten zu entwickeln und gut in die Rolle eines Betriebsratsmitgliedes zu wachsen. Schaut euch ruhig auch mit diesem Blick die Listen an. Wem traut ihr welche Rolle zu? 

Hinterfragt euch auch: Wen kenne ich tatsächlich gut genug, um ihn nach Sympathie oder nach Kompetenz einschätzen zu können? Bei der Menge der Mitarbeiter in unserem Haus hat man nicht mehr die Möglichkeit jeden zu kennen, wodurch bei einer Personenwahl fähige, aber unbekannte Personen wenig Chancen hätten, gewählt zu werden. Wir haben nun das Glück, dass mehrere Listen unabhängig voneinander gebildet wurden und es nun zu einer Listenwahl kommt. Ihr lauft also nicht Gefahr einen schlechten Betriebsrat zu wählen, nur weil ihr einzelne Personen auf den Listen nicht ausreichend kennt. Nutzt die letzten Tage noch und informiert euch bzgl. der Grundeinstellungen der einzelnen Listen, um euch ein Bild über die Kompetenzen zu machen.

Am Ende ist die Aufgabe des Betriebsrates nicht die Sympathie, sondern die individuellen Interessen aller Arbeitnehmer im NZN zu vertreten. Für alle, die in den Betriebsrat gewählt werden, entsteht damit ein völlig neuer Arbeitsbereich mit anderen Sichtweisen, noch unbekannten Aufgaben und neuen Rollen. Besonders effektiv wird die Arbeit, wenn möglichst viele verschiedene Arbeitsbereiche aus dem Haus vertreten sind, da die Mitglieder des Betriebsrats dann nicht Gefahr laufen nur „im eigenen Süppchen zu rühren“, da man selbst die Situation in der eigenen Abteilung nun mal am Besten kennt und als erstes bearbeiten möchte. Ein umfassender Einblick ins gesamte Haus wird die Entwicklung hin zu gleichmäßig fairen Bedingungen erleichtern und beschleunigen.

Um es kurz zusammenzufassen: die bunte Mischung macht es. Möglichst viele Arbeitsbereiche mit möglichst vielen unterschiedlichen Charakteren. 

Hiermit wünschen wir allen Mitarbeitern am Mittwoch eine gute Wahl.


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